Vietnam Wandern im Februar 2016

In 3 Tagen ist es soweit, die Vorbereitungen laufen trotz einer Erkältung auf Hochtouren.

Geplant ist der Flug bis Hanoi. Nach einem 2 tägigen Aufenthalt die Weiterfahrt mit der Bahn nach Lao Cai und weiter mit dem Bus nach Sapa. Dort dann die Erkundung zu Fuß in 3 Tagen. Hiernach eine mehrtägige Wanderung na Ha Giang. Von dort dann mit dem Bus zurück nach Hanoi und Rückflug nach Deutschland. So der Plan. Aber jeder weiß wohl das es meistens anders kommt. Also lassen wir uns überraschen. Folgt meinem Blog und bleibt auf dem Laufenden (so ich hier überall Internetverbindung habe).

So, den Hinflug habe ich nach anstrengenden Stunden gut überstanden. Geflogen bin ich mit Air Berlin von Tegel nach München, von dort mit Qatar Airways bis Doha (7 1/2 Stunden Aufenthalt) und dann via Bangkok (60 min im Flieger verbracht) weiter nach Hanoi. Gestartet bin ich um 7.20 am Montag in Berlin und angekommen am Dienstag 14.40 Uhr Ortszeit hier (8.40 Berlin).

Dann leider fast 1 1/2 h auf das Gepäck gewartet und war überglücklich es dann auf dem Band zu sehen. Auf dem Flughafen habe ich das erste Geld getauscht, ein Taxi zum Hotel gebucht und auch gleich das Bahnticket nach Sapa am Freitag Abend (Nachtfahrt) im Softsleeper Abteil.

Das Taxi brachte mich dann nach Hanoi rein und sehe da, wie im Reiseführer beschrieben, setzte mich der Fahrer vor einem falschen Hotel ab, wahrscheinlich in der Hoffnung jetzt Provision abzustauben. Aber ich kann ja Hausnummern lesen und bin in mein gebuchtes Hotel gegangen. Hier erwartete man mich bereits sehr freundlich und ich bekam ein sehr sauberes Zimmer im 4.Stock, ohne Aussicht dafür aber ruhig gelegen und für 2 Nächte völlig in Ordnung. Da habe ich schon weitaus schlimmere Zimmer in westlichen Ländern gehabt.

Nach dem Auspacken zog es mich dann auch gleich auf die Straße zur Nahrungssuche. Es war bereits dunkel was der City keinen Abbruch tat. Ein lautes buntes quirliges Treiben überall. In einer kleinen Küche bestellte ich mir dann landestypisches Essen, was zur Hälfte drauf blieb, kaufte mir dazu dann Ananas und Chum Chum und für die Nacht Getränke. Es geht jetzt auch zeitig ans Heiern.

Mein erster ganzer Tag in Vietnam begann schon sehr zeitig da ich ja auch zeitig ins Bett hüpfte. Gegen 5 Uhr wachte ich auf, quälte mich dann noch eine Stunde im Bett und stand dann auf und ging zum Frühstück runter.

Ein Brötchen, Kaffee, etwas Obst und O-Saft waren schon mehr als ich erhofft hatte. Anschließend lief ich schnurstracks zum Hoan Kiem See (See des zurückgegebenen Schwertes). Dort herrschte bereits ein reges Treiben. Ganz viele Einheimische, vor allem Ältere bewegten ihre Glieder entweder nach rhythmischer Musik, nach Tai Chi Übungen oder einfach nur Aufwärmübungen.

Ich besuchte auf einer Insel des See´s(Jadeberg-Insel) den Jadeberg Tempel. Ich umrundete den See komplett, sah den Schildkröten Pavillon darauf und lief nördlich durch die Altstadt. Diese wird auch als Stadt der 36 Gassen bezeichnet wobei ich meine dort wesentlich mehr gezählt zu haben. Jede dieser Gassen stand für ein Gewerk. So gibt es je eine Gasse wo Seide, wo Bambus, wo Spirituelles oder Gewürze und Medizin verkauft werden.

Weiter dann zum Westsee mit einer kleinen Insel und der ältesten Pagode der Stadt. Von hier aus ließ ich mich treiben und landete vor dem Ho Chi Minh Mausoleum. Ich fotografierte kräftig, fühlte aber kein Verlangen mir heute einen Toten anzuschauen. So ging es dann zurück zum Hotel vorbei an der alten Zitadelle, dem Präsidentenpalast und abermillionen Verkaufsständen.

Zwischendurch postete ich meiner Frau und meiner Familie die neuesten Fotos nach Deutschland. Im gesamten Gebiet von Hanoi findet sich fast immer ein kostenfreies W-Lan. So bin ich dann von 8-12 Uhr nur gelaufen und habe etliche Kilometer gerockt. Es bedarf einer Pause und einem Nickerchen. Am Nachmittag startete ich dann nochmal los in die Gasse der Spirituellen Dinge (Hang Quat, wobei Hang Ware bedeutet).

Hier begegnete ich Ving (Schreibweise?). Er hatte mich am Vortag und Vormittag wegen einer Fahrradtour mit seinem Cyclo angesprochen. Freudig uns wiedererkannt zu haben stieg ich diesmal ein, verabredeten einen Preis von 200.000 Dong für 1h oder aber auch mehr. Ich frage mich, wer würde mich (>100kg) in Deutschland für umgerechnet 8,26 Eurotaler freiwillig durch Berlin karren?!? Dann noch so ein kleiner zierlicher aber wie sich rausstellte zäher Vietnamese.

Kein Wunder, dass die Ammis hier nichts zu kochen hatten. Es ist auch eines der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte was zu erst die Chinesen, dann die Franzosen und zuletzt die Amerikaner hier veranstaltet haben. Brutalster Krieg, Zerstörung von Gebäuden und Natur und letztendlich Agent Orange, die Chemie, die heute noch viele Opfer findet, also unendliches Leid. Und von alledem lassen sie uns nichts spüren, sind super nett und liebenswürdige Menschen, vor allem aber super fleißig.

Mein neu gewonnener Freund kutschierte mich zu erst zum Literaturtempel einem historisch bedeutenden Ort wo er dann ausharren musste und auf mich wartete. Dann nochmal in die Medizin Gasse, in der ich dann mit seiner Hilfe erhoffte, ein Gewürz gegen Schnarchen zu erstehen. Aber das Problem ist in Asien nicht anders als in Europa, es ist noch kein Kraut dagegen gewachsen, entgegen dem Sprichwort….kommt vielleicht noch.

Lieb wie er war ludt er mich noch zu einem Tee ein, erzählte mir einiges von sich und seinen Lebensumständen, zeigte Fotos und bedankte sich zum weiß ich wievielten Male für den Job, da er heute und die Tage zuvor keine Touren hatte, er aber drei Kinder und Frau zu ernähren hatte. dafür hat er sich dieses Cyclo gemietet, ist in die Stadt gezogen und besucht alle drei Wochen seine Familie, die auf dem Land geblieben ist. Hier weiß man noch Dinge zu schätzen, die anderswo längst verloren gegangen sind. Auch Dankbarkeit wird hier groß geschrieben sowie Höflichkeit und Manieren.

Wie gerne würd ich die arabisch moslemischen Refugees gegen Vietnamesen tauschen, die zum Großteil buddhistisch aber auch in der kommunistischen Partei sind. Hier schließt sich beides nicht aus. Lieb wie er war setzte er mich vor dem Hotel ab und ich verabredete mich für morgen auf eine Stadttour durch das Französische Viertel. Nun muss man aber wissen wie hier der Verkehr tickt. Genauso wie ein Eichhörnchen habe ich wohl geguckt als er mit mir vor sich einfach in den Gegenverkehr von gefühlten 2 Millionen Mopeds fuhr, dazu Autos und Busse. Keiner von denen hat gelernt auf seiner Straßenseite zu bleiben. Und wie ein Wunder berührten wir uns nicht ein Bisschen, alles blieb im Fluß, jeder war Glücklich, ich ganz besonders als wir das Ziel erreichten.

Nach einem kurzen Frischmachen ging es nochmal kurz zum See bei Nacht und einer Nudelsuppe(Pho). Ganz schön müde erwarte ich nun den morgigen Tag. Da es dann eine Übernacht Zugfahrt geben wird, berichte ich dann erst wieder nach Ankunft in Sapa. Generell muss man auch sagen, das die handelstreibenden Frauen so versiert sind, beim Bemerken von Unsicherheit mit den vielen Nullen auf den Geldscheinen, alle Register zu ziehen, von Panikmache und Preiserhöhungen und rumfingern mang meinen Scheinen, was ich absolut nicht ausstehen kann. Bisher ist es ihnen bei mir nicht geglückt, dazu bin ich zu sehr Sohn meines Vaters. 😉

Heute dann früh aufgestanden, Sachen gepackt, gefrühstückt und ausgecheckt. Die Sachen konnte ich im Hotel lassen. Bin dann nochmal zum See und anschließend bei MY VANTAN zu Mittag gegessen. Was sonst anderes als Van Tan Suppe. Um 13 Uhr war ich ja mit meinem Cyclo Fahrer des Vortages verabredet, der auch super pünktlich war. Stolz berichtete er von seinen heutigen Touren die er hatte. Wir unternahmen sodann eine 2stündige Stadtrundfahrt.

Meine Ängste hielten sich in Grenzen da ich ja vom Vortag bereits vorbereitet war. Er zeigte mir das Französische Viertel mit den alten Kolonialvillen und Prachtbauten in denen heute meist Regierung, Politik und auch Botschaften ihren Sitz haben. Dann nochmal die Altstadt mit den vielen Gassen und Schuhläden ohne Ende meine Damen. Am Ende bekam er seinen Lohn und freute sich über die 16Euro wie ein Schneekönig.

Ich ging ins Hotel zu meinen Sachen und wartete dort bis zum Abend. Ließ mich mit einem Taxi für 1Euro zum Bahnhof fahren und stand nun da mit meinem Ticketvoucher. Ich sah wie alle anderen ihre Voucher von Agenten in reale Tickets getauscht bekamen und fragte mich durch. Tja, wer war nicht da bzw. kam im letzten Moment….natürlich mein zuständiger Agent.

Von außen ein normaler D-Zug, von innen holzverkleidet in die Jahre gekommen bezog ich mein 4Bett Schlafabteil, tauschte noch kurz nach unten, legte mich hin und schlief ein. Mitten in der Nacht wachte ich auf und musste auf´s Klo, normalerweise nix besonderes, wäre da nicht das komplette Licht im Waggon aus. Die Sicherung wieder! So ertastete ich meine Schuhe und lief los. Machte vorsichtshalber die Türe nur leicht ran damit die nicht einrastet und verschließt. Kennt man ja zur Genüge aus Filmen. Im Örtchen hoffe ich mal getroffen zu haben. Zurück an der Tür war diese Tatsache zu. Nicht mit mir dachte ich und ruppte diese mit Gewalt auf-geschaft. Setzte mich aufs Bett und spürte hinter mir jemanden im Bett liegen. Ich ertastete eine Person und dachte im ersten Moment das mein über mir liegender vielleicht doch nicht mehr tauschen wollte. Im zweiten Moment kam mir ein ganz anderer Gedanke der sich als viel richtiger erwies….ich war ein Abteil zu weit im dunkeln gegangen. Ich sprang auf da die Person langsam wach wurde, stürmte raus und rein in mein Abteil, das vorher so bin ich mir sicher, nicht da war. Ich schlief auch gleich wieder ein und erwachte erst wieder am Ziel in Lao Cai.

Es regnete wie aus Eimern.Laut Reiseführer fahren von hier Busse für schmalen Taler nach Sapa. Ich konnte Busse sehen aber kein Ticketschalter. So entschloss ich mich eines der vielen Angebote zwischen 500.000 und 100.000 anzunehmen und mit einem Minibus mitzufahren. Es passten etwa 16 Leute rein und gestaltete sich zu einem sagen wir mal Easy-Jet-Flug. Der öffentliche Bus so er fuhr hätte mit Sicherheit eine halbe Stunde länger gebraucht für die 40km. Draußen konnte ich leider oder sollte ich sagen Gott sei Dank nix erkennen, zu nebelig war es ringsum. Da ich meinen Preis auf 100.000 runterhandelte (4Euro) wurde ich um Stillschweigen gegenüber den anderen viel zu viel zahlenden Gästen gebeten. Da mich eh niemand verstand, hielt ich mich daran obwohl der Behrendt in mir sagte: erzähl es ihnen!

Im Hotel bat man mich etwas zu warten bis das Zimmer bezugsfertig ist. Ich frühstückte derweilen und machte den ersten Spaziergang im Ort. Mir begegneten auch prompt die geschäftigen Hmong Frauen in ihren farbenträchtigen Sachen. Ich kaufte etwas, schnatterte und bekam ein Freundschaftsband um. Nun dachte ich toll, das zeigst du jetzt jeder neu auf dich zukommenden Verkäuferin und hast ruhe. Aber nix da, sie klagten nun woanders und nicht bei ihnen gekauft zu haben. Zu Hauf begleiteten sie mich und baten immer nicht nein zu sagen. Ich sollte doch sagen: später.  Ich tat ihnen auch den gefallen, ist ja meine zweite Ausrede normalerweise. Aber hier nageln sie dich fest. Es kommt ein: versprochen?! und sie reichen dir den kleinen Finger zum besiegeln. Natürlich 30 an der Zahl. Nun lief ich entsetzt weg. Aber alles immer mit einem zwinkernden Auge, den sie sind sehr herzlich, ganz anders als in Ägypten.

Das Zimmer schien auf den ersten Blick ok, hatte eine super Aussicht auf die Berge und war sehr sauber. Was sich später herausstellte, war der Umstand, das Fenster und Türen cm weite Spalte nach außen haben und das so trotz der Heizung und Heizlaken die Zimmertemperatur nur 2 Grad höher ist als die Außentemperatur von 9 Grad, also ich hatte 11-13 Grad. Zur Mittagszeit oder auch danach ging ich raus um zu spazieren oder vielleicht auch etwas essbares zu finden. Daraus wurde dann eine mehrstündige Tagestour nach CAT CAT Village und Wasserfall. Ich schätze mal hin und rück etwa 5-6km. Aber der Höhenunterschied von gefühlten 1000 Metern hatte es in sich. Ich musste anschließend trockene Sachen anziehen und das in meinem Gefrierzimmer.

So k.o. schlief ich erst einmal 3h und wachte vom Hunger und der Kälte auf. Ich zog mich wieder dick an und schlenderte durch den Ort, der bei Nacht fast noch reizvoller erscheint, überall Garküchen, Musik, Händler und Besucher. Ich holte mir zwei Schaschlik und bekam Salat dazu. Nach soviel Grünfutter war ich satt. erwähnen sollte ich, dass ich bei meinen Spaziergängen in diversen anderen Hotels, die mir als geeignet erschienen, Angebote einholte um morgen in wärmere Gefilde umzusiedeln. Jetzt stehe ich natürlich in Gewissenskonflikte, preiswert und kalt oder doppelt so teuer und eventuell wärmer. Na ich werde morgen entscheiden. Auch darüber ob ich von hier loslaufe in Richtung Ha Giang, ob ich Strecken per Bus überwinde oder ob ich hier bleibe und diverse auch gern mehrtägige Touren buche. Da bin ich ja frei und flexibel so alleine.

Na die Entscheidung traf ich dann noch mitten in der Nacht. Ich bekam einen dicken Schnupfen, nieste ständig und hustete. Die Frage war also schnell geklärt. Ab um 5 konnte ich nicht mehr schlafen, wartete bis um 6, packte alle meine Sachen ein, machte mich frisch und ging um 7 zum Frühstück.

Anschließend sofort zum Holiday Sapa Hotel, befragte die abreisenden Leute dort nach ihrer Meinung zum Hotel und vor allem nach den dort herrschenden Zimmertemperaturen. Ich wartete 1h, schaute mir das Zimmer an, verhandelte den Preis und machte das Zimmer fest. Übrigens das mit den Zimmern vorher ansehen kann ich nur empfehlen.

Ich eilte zu meinem alten Hotel zurück, schnappte meine Sachen und checkte aus. Wie zu erwarten war, wollten die die drei gebuchten Nächte bezahlt haben. Natürlich nicht mit mir. Ich wurde meinem mir vor einem Jahr verliehenen Vietnamesischen Namen gerecht, Mr. Bao wurde ich getauft, was soviel wie Mr. Sturm bedeutet. Sie konnten froh sein, dass ich überhaupt eine Nacht bezahlt habe. Und bitte, dazu muss man kein Reisebüro haben, seine Rechte durchsetzen kann jeder, auf die eine oder andere Art.

Mittlerweile schreibe ich von meinem neuen warmen zu Hause und bin total happy. Heute Vormittag erkundete ich den nördlichen Stadtteil suchte den See dort auf um feststellen zu müssen, das dieser kein Wasser hatte und nur der schlammige müllhaltige Untergrund zu sehen war. Grund ist eine Baumaßnahme der Stadt zur Verschönerung. Ich umrundete diesen und lief weiter nordwärts bis zum Bus Stop und dem Marktgebäude (Cho). Unterwegs genehmigte ich mir ein Mittagessen in Form einer Pho Ga also Nudelsuppe mit Huhn. Wobei unter Huhn hier wirklich das ganze Huhn gemeint ist, alle Teile sozusagen. Kann also auch sehr knorpelig werden.

Zurück zu schlenderte ich die Straßen entlang und schaute mir alles ganz genau an um dann vor einem Friseur stehen zu bleiben, dem ersten den ich hier sah. Nun rang ich mit mir mein Vorhaben, mir einen Badekappenlook zu zu legen sprich Glatze schneiden zu lassen. Aber noch bin ich nicht soweit.  Bin ja noch ein paar Tage hier.

Auf dem großen Platz im Zentrum bei der Kirche angekommen stand ich plötzlich in dichtem Nebel. Man hatte das Gefühl es gibt einen Großbrand und der Himmel ist versmogt. Es waren die Wolken die durch die Stadt zogen. Daher auch der Slogan: Sapa, der Ort wo die Erde den Himmel berührt. Zumindest muss der Himmel die Menschen hier berührt haben.

Ich erinnere mich an einen kleinen Mann in Cat Cat Village. Er verkaufte von handbearbeitete Steinfiguren, Buddhas, Eulen, Tiere und Schachfiguren. Sah alles klasse aus. Ich fragte ihn nicht ohne Grund nach dem Preis der Eule. 100.000 Dong sagte er. Ich fragte weiter wie es bei der Anzahl der Läden sein kann (etwa 3 hintereinander gesehen), dass die Figuren alle gleich aussehen wo doch jeder behauptet sie seien selbst handgefertigt. Er sagte mir dass sie alle von ihm stammten und das das alles eine Familie sei. Nun kam ich raus damit, das die Frau oben einen anderen Preis für die Eule hatte. er sagte nun rotwerdend und sich kindlich schämend, das das oben seine Frau ist und der Preis oben 80.000 ist. Ich bestätigte. Nun folgendes: er lud mich auf eine Tee mit ihm ein, er wolle sich mit mir unterhalten. Wir gingen in seine Ecke und tranken Tee und sprachen wie alte Freunde miteinander. Ich sagte, dass mein Vater und Schwager heute Geburtstag haben. Er überlegte kurz, schlug sich an den Kopf, zeigte mir in Facebook eine Geburtstagserinnerung und haute trocken raus….sein Vater auch, gut das wir darüber gesprochen haben. Er hätte es fast vergessen. Eines ist sicher, sollte ich solch Steinskulpturen mitbringen dann von ihm, Hieu Ung, ein toller Mensch.

Auf meinem Stadtgang begegnete ich der Hmong Frau, der ich das Versprechen für einen Kauf gegeben habe. Wir schauten uns an und lachten. Weiß sie doch, das ich am letzten Tag etwas von ihr kaufen möchte. Was wird an dieser Stelle nicht verraten.

Hier in der Region um Sapa, Ha Giang und Umland wohnen etwa 17 verschiedene Ethnien. Rote Dao, schwarze Hmong, Blumen Hmong, Dzay usw. alle in friedlicher Eintracht. Dies kann man sich wie bei uns die Spreewäldler vorstellen (Sorben).

Ach ist das schön im warmen Zimmer zu sein…

Bin dann schön eingenickt und paar Stunden geschlafen nach der letzten Nacht mit Väterchen Frost im Zimmer. Der Hunger treibt einen wieder an und aus dem Haus. Heute gabs gebratene Reisnudeln mit Chicken (für Opa:Hühnchen), natürlich so klein zerteilt das es sehr sehr lange dauerte bis ich mit den Stäbchen fertig war. Was ja auch so verkehrt nicht ist.

Sehr früh aufgestanden, reichhaltig gefrühstückt und erstmal los auf den Markt gegangen. Hier tolle Überraschung: traf eine Freundin vom Ninjutsu aus Berlin, die seit September in Asien bzw. Indochina unterwegs ist. Sie hatte sich ein Jahr frei genommen und besuchte und besucht Länder wie Japan, Thailand, Laos, Kambodscha, Malaysia und Taiwan. Wir beschlossen eine Tagestour gemeinsam zu wandern.

Es ging auf einen etwa 22km langen Weg hinab ins Tal südlich von Sapa zu den Dörfern Lao Chai und Ta Van. Es boten sich traumhafte Aussichten. Auch hier musste man wie schon beim Besuch von Cat Cat Eintritt bezahlen (50.000VND). Die ethnischen Minderheiten wie sie hier genannt werden spielen bei der Vermarktung der Region eine große Rolle. Ich finde hier übertreibt man gewaltig und das “ursprüngliche” Vietnam was man einem verkaufen will kommt gar nicht so authentisch rüber. So ist denn der Weg runter ins Tal ein breiter betonierter Weg auf dem sich Hunderte Touristen entlang schlängeln. In einem Dorf dann eine Schule zur Besichtigung, wo bei offenen Türen und Fenstern unterrichtet wird. Die Kinder sollen sich dabei konzentrieren? Und sitzen mit dicker Jacke im Unterricht. Mutet sehr komisch an. Man geht auch an vielen sogenannten Homestay Unterkünften vorbei wo einem suggeriert wird sehr autenthisch zu wohnen, was keinesfalls mehr der Fall ist. Also mehr oder weniger eine riesige Geldmaschinerie wie es andernorts beispielsweise Disney World in Florida ist.

Zu Mittag kehrten wir in ein nach allen Seiten offenes Restaurant ein, das eher wie eine Touristenkantine anmutete, sämtliche geführte Gruppen bekamen hier ihren Lunch serviert. Ich nahm Frühlingsrollen, da konnte ich nichts falsch machen. Der Preis von 60.000 und 25.000 für ein Glas Tee erschien mir für hiesige Verhältnisse sehr hoch. Anderswo ist Tee im Essen enthalten bzw. kostet weit weniger. Aber wir reden hier wieder von 2,50 bzw. 1 Euro.

Der Rückweg war für mich dann sehr Kräftezehrend, während es hinzu nur bergab ging, musste ich nun 9km nur bergauf gehen. Die Trekkingstöcke waren hierbei eine enorme Erleichterung, nicht so sehr zum Antreiben als mehr zum Abstützen. Wir gingen nicht den Betonweg zurück sondern auf der parallel verlaufenden Straße. Ich hatte das Gefühl die Steigung nimmt kein Ende und bei jeder Kurve hoffte ich den höchsten Punkt erreicht zu haben. Der höchste Punkt war dann tatsächlich mein Hotel.

Hier angekommen ging es unter die Dusche. Die nassen Sachen wurden im Zimmer aufgehangen. Wir gingen anschließend zu einem der vielen Massage Shops direkt neben dem Hotel. Ich erhielt eine einstündige Kopf-Schulter-Rücken-Fuß-Bein Massage für umgerechnet 6,61 Euro. Aus dem Hinterzimmer vernahm ich lautes Gerede, Emilia stürmte heraus wo sie eben noch eine Hot-Stone Massage bekam. Während sie auf dem Bauch lag und die heißen Steine auf dem Rücken hatte, schnappte sich der Masseur ihre Bauchtasche und untersuchte den Inhalt und breitete rotzfrech die Sachen auf ihrem Rücken aus. Nur durch ein bekanntes Rascheln ihrer Taschentücher drehte sie sich um und erwischte den Dieb inflagranti. Dieser beteuerte ihr nichts mehr bezahlen zu müssen, schwenkte dann aber um auf sie habe sich das nur eingebildet. Sie verlies den Laden und stellte später fest, dass etwa 70.000 = 3 Euro fehlten. Ich genoss meine Massage derweil bis zum Ende.

Anschließend gingen wir essen und bekamen einen warmen Wein anlässlich des 27. Geburtstages von Emilia spendiert.

Mein Plan, der in den letzten Tagen immer wieder kippte nimmt nun gefestigte Strukturen an. Ich werde hier bis zum 26.2. bleiben, diese Zeit mit Tagestrekkingtouren verbringen und nach gestern werde ich wohl häufiger mir die Füße massieren lassen, dabei aber streng auf meine Sachen achten. Dann werde ich vom 26.2. auf den 27.2. eine Übernachtfahrt zurück nach Hanoi unternehmen und dort vom 27.2. bis zur Abreise nach Deutschland am 3.3. im gleichen Hotel unterkommen wie bei der Hinreise. Die Tage in Hanoi werde ich ebenfalls mit Tagestouren ausfüllen und mir überlegen welche Mitbringsel es sein sollen.

Eigentlich ist es sträflich hier nicht die in Vietnam hergestellten Markenartikel zu Dumpingpreisen zu kaufen. Sportschuhe von Nike und Adidas für 10-15 Euro. Trekkingschuhe von North Face, Jack Wolfskin für 15-25Euro, Teure Outdoorkleidung für den Bruchteil dessen was es in Deutschland kostet. Die Qualität sollte dabei gut sein, da die Produkte ja als Originalprodukte hier hergestellt und in aller Welt verkauft werden.

Der folgende Tag verlief im Prinzip sehr ruhig. Ich lief vormittags durch den Ort aß schon Pho Ga zu mittag und legte mich am Nachmittag “kurz” hin. Dies blieb denn bis nächsten zum nächsten Morgen so.

Heute stand ich dafür wieder sehr früh auf, kontrollierte meine von mir selbst gewaschene Wäsche des Vortages, ging frühstücken und um 9.30 los in Richtung Silver Waterfalls (Thac Bac). Die Strecke entpuppte sich als sehr sehr lang und aus den angegebenen 12km wurden tatsächlich etwa 14km, jedenfalls wenn man der Beschilderung glauben darf. Das Wetter spielte dieses Mal leider nicht mit. Es nieselte meist und auch die Wolkendecke durch die man ständig lief riss nicht auf, so das einem die herrlichen Ausblicke hinab ins Tal verwehrt blieben.

Am Ziel angekommen, standen dort viele Buden der Marktverkäufer. Auch hier musste man Eintritt bezahlen (15.000) um dann eine Treppe nach oben zum Wasserfall zu gelangen. Ich schoss die obligatorischen Fotos und machte mich sogleich auf den Rückweg. Wieder die ganze Strecke zurück. Da es die meisten Touristen bevorzugen sich hier hoch chauffieren zu lassen, wurden auch noch keine Wanderwege angelegt und man läuft auf und dicht neben der Straße, was höchste Aufmerksamkeit erfordert.

In Sapa angekommen so gegen 15 Uhr ging ich mir ein verspätetes Mittagessen im gleichen Restaurant wie am Vortag holen, natürlich Pho Ga mit vietnamesischen Grüntee. Heute aber als Belohnung noch eine Cola. Mir taten bereits jetzt alle Knochen und Muskel weh. Nach dem Essen schleppte ich mich ins Hotel, duschte mindestens eine halbe Stunde lang sehr warm. Zog mir frische Sachen an und ging zur Massage, die wie immer sehr professionell durchgeführt wurde, ein herrlich entspannendes Gefühl.

Ohne Abendessen legte ich mich sehr zeitig ins Bett und schlief ein, wachte ab und zu auf, chattete mit daheim und schlief weiter bis zum Hellwerden draußen gegen 6. Um 7 gab es Frühstück dem ich bereits sehnlichst entgegen fieberte. Hiernach machte ich Pläne für die nächsten Stunden und ergänzte diesen Blog hier.

Ich war dann doch trotz Regen noch einmal gut unterwegs Richtung Cat Cat Village. Dort auf halber Höhe machte ich noch ein paar sehr schöne Besorgungen für meine kleinen Mädels. An meinem mittlerweile Stammlokal kam ich dann auch nicht vorbei und pfiff mir eine Nudelsuppe mit Chili ein. Gegenüber ließ ich mir ein Baguette machen und nahm es mit ins Hotel. Diesen Abend will ich nicht ohne jegliches Essen ins Bett.

Mein Versprechen, bei der einen Hmong Frau zu kaufen konnte ich nicht einlösen, sie war einfach zu teuer. Sie wollte den 5 fachen Ladenpreis haben. Ich schacherte und kaufte dann bei einer anderen emsigen Frau. Nun warte ich noch sehnlichst auf die Abreiseinfos vom Hotelier. Langsam hat mich das schlechte Wetter mürbe gemacht. In Hanoi sollen es sonnige 25 Grad werden.

So, heute schreibe ich ein letztes mal aus Sapa, dem hohen Norden Vietnams direkt an der chinesischen Grenze. Den gestrigen Abend verbrachte ich sehr zeitig im Bett mit Magengrummeln, ich hatte wohl das Baguette mit dem gebratenen Ei samt Unbekannten nicht so gut vertragen. Da ich meine Mediathek dabei habe, konnte ich mir zwei sehr gute Filme anschauen.

Nach dem heutigen Frühstück sind die Sachen gepackt und ich nutze noch schnell die Zeit und das Wifi hier im Hotel aus, wobei ich feststellte das man hier fast überall ungesicherte Netze findet und da fast jedes Business (Hotel, Restaurant und Läden) mit kostenfreiem Wifi werben ist Vietnam fast flächendeckend vernetzt.

Ich habe jetzt Zeit bis 16.30, werde dann mit einem Minibus nach Lao Cai gebracht, wo ich dann in einem Restaurant bis 21.10 warten soll, da dort ein Agent vorbei kommt und mir die Fahrkarte für den Zug übergibt. Na ich werde sehen. Die drei Stunden könnte ich vielleicht damit verbringen durch Lao Cai zu laufen und rüber über den Fluss nach China zu gucken. Die Stadt selbst wurde 1979 bei der chinesischen Invasion fast völlig zerstört, so das es nichts sehr altes und historisches mehr zu sehen gibt.

Abschließend zum Norden und dem Trekking muss ich leider sagen, dass nicht alle Wünsche erfüllt und Pläne umgesetzt wurden. Zum einen habe ich mich überschätzt und man schafft in den Bergen einfach keine 30km mit Gepäck zu wandern. Dies wäre aber bei meinem Zeitlimit von 10 Tagen nötig gewesen. Zum anderen machte mir das kalte Wetter bzw. die nicht auf Wintertemperaturen ausgelegten Unterkünfte einen Strich durch die Rechnung. So das ich letztendlich nur in Sapa von meinem warmen Quartier aus Tagestrekkings unternahm, was ja auch nicht so schlecht war. Was offen blieb ist eine Tour auf den Fansipan, dem höchsten Berg Vietnams mit etwa 3400m. Die Sicht hier war so schlecht, das sich der Aufstieg nicht lohnte, zumal es eine zwei Tagestour ist und man bei den Temperaturen auf einem vermüllten Campingplatz nächtigt. Ich bin wohl doch zu verpimpelt. 😉

Der Rückfahrt mit dem Minibus, der mich am Hotel abholte und nur geringfügig teurer ist als der öffentliche Bus, gestaltete sich sehr eindrucksvoll. Wir fuhren eine Passstraße entlang auf der sich uns entgegenkommend tonnenschwere Trucks die Berge hinaufschoben. Entlang des Weges wurden an fast allen neuralgischen Punkten Tiere geschlachtet bzw. deren Fleisch frisch zum Kauf angeboten. Die einheimischen Frauen saßen ebenfalls an der Straße und boten ihre frische Ernte von Gemüse an.

Der Höhepunkt aber waren die Ausblicke die sich einem boten, da die Wolkendecke komplett verschwunden war. Tiefe Täler und hohe Berge an deren Hängen wie üblich Terrassen angelegt waren. Einige noch bewaldet und nun konnte man auch das Ausmaß erkennen was der Mensch auch hier der Natur antut. Durch die Waldrodungen werden gigantische Erdrutsche ausgelöst und zerstören die natürliche Umgebung. Ein weiteres gigantisches Verbrechen an der Natur bot sich mir an, ein Staudamm der ein ganzes Tal unter Wasser setzt.

Doch wer mag diesen Menschen Vorwürfe machen, sehnen sie sich doch nach ausreichend Nahrung und Verdienst für die Familie, die hier im übrigen anders als mittlerweile in Europa, einen hohen Stellenwert besitzt. Auch sie träumen von ein bisschen Luxus wie Handy, Moped oder gar Auto. Auch sie möchten nicht mehr nur zu Fuß ihr Dorf erreichen sondern bequem motorisiert auf festen Wegen und Straßen. Ich weiß, wir Touristen erwarten da ganz etwas viel Urigeres . Aber wer mag es ihnen verdenken und will sie verurteilen.

In Lao Cai angekommen erhielt ich in einem Restaurant mein Ticket für die Bahn und aß dort auch gleich zu Abend. Im Zug schlief ich dann tief und fest bis kurz vor Hanoi. Es war gegen 5 Uhr als wir ankamen. Auf den Straßen und Märkten herrschte bereits reges Treiben. Schlafen diese vielen kleinen fleißigen Menschen hier überhaupt?

Von der Station aus nahm ich ein Taxi. Viele boten sich gegen horrende Festpreise an. Ich nahm einfach eines mit Taxameter. Und auch er schien seine Stadt nicht richtig kennen zu wollen und machte dezente Schleifen um das Ziel herum. Was hinzu noch 1Euro kostete, kostete nun 2Euro. Mag sein, das dies auch den vielen Einbahnstraßen geschuldet war. Das Hotel selbst war noch mit einer Jalousie verschlossen. Ich wartete bis zum betriebsbeginn etwa eine halbe Stunde direkt davor auf der Treppe. War nicht schlimm, denn mein Handy ortete das WLAN der Lobby.

Im Hotel empfing man mich super freundlich. Das Zimmer war natürlich so früh noch nicht frei und hergerichtet. Ich bekam Frühstück und sehr viel Aufmerksamkeit des Personals. Wir unterhielten uns sehr angeregt über meinen Trip nach Sapa. Ich buchte hier auch gleich zwei Tagestouren. Eine nach Halong Bay und eine nach Ninh Binh. jeweils für 60US$. Bin gespannt wann sie den endlich über Bord schmeißen, haben sie doch die stärkste Wirtschaftsmacht der Welt als “bösen” Nachbarn – China. Und der Euro ist hier auch nicht so unbekannt, bin mir aber sicher, das die FED das zu verhindern weiß.

Mein Zimmer ist ein richtiges Schmuckstück. Die Klimaanlage auf 25 Grad gestellt, Sicht nach allen Seiten vorn heraus, im 5. Stock, sehr sauber, ein Doppelbett für mich alleine zum Schnarchen, Zimmer Wifi, Minibar, Kaffee- und Teekocher und ein Bad mit Dusche und Wanne. Kann eigentlich nix mehr schief gehen. DOCH, kann es! Beim Auspacken stellte ich fest, dass meine Sachen aus dem obersten Fach im Schrank im Holiday Sapa fehlten. Und das mir! Der der sonst immer alle Schränke drei Mal kontrolliert. Ich sehe schon das Gelächter meiner Frau vor mir. Was tun? Im Schmutzbeutel waren noch jeweils ein Stück drin, also schnell gewaschen. Danach zur Rezeption und in Sapa anrufen lassen. Sie wollen die Sachen mit dem Bus herschicken, die ich dann heute abend an der Busstation abholen soll. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen.

Ach ja, hatte ich erwähnt das ich während meines Wartens in Sapa auf den Minibus schnell nochmal einen Ortsbummel einlegte, bei einem Frisör einkehrte und mir alle Haare abschneiden ließ? Nein? Das hat seinen Grund, meine Familie und besonders Frau reagierten geschockt. Sieht wohl nicht nur ungewohnt sondern wirklich sch… aus. Fühlt sich aber gut an. Aber die Wachsen doch wieder…hoffentlich.

Nach einem Stadtbummel, schon mal gucken wo ich heute Abend hin muss, dem Besuch des hiesigen riesigen Dung Xuan Centers und einem Mittagessen, erledigte ich meine Post und entledigte mich eines von mir gut geglaubten Freundes, da dem nicht so ist und wahrscheinlich nie war. Das machte mich schon sehr traurig und sehr enttäuscht. Aber, man muss loslassen können und wo sich eine Tür schließt, öffnen sich meist gleich zwei neue.

Zum Abend hin wurde ich nervöser und lief nun zum verabredeten Büro um die Sachen zu holen. Niemand da. Wie aus dem nix kam dann eine Dame aus dem Laden. Nichts da, bzw. noch nicht. Dann die Zweite und wollte den Laden schliessen und verstand erst nicht was ich wollte, rief dann aber an, verschwand und kam mit einem Beutel, mit meinem Beutel Sachen wieder…hurra. Das lies mich den Nachmittag vergessen.

Fast die gesamte Innenaltstadt war für den sonst tobenden Verkehr gesperrt. Es herrschte Volksfeststimmung. Aus allen Bars strömte laute Musik, auf den Straßen gaben Künstler ihr Bestes und auf einem Platz standen Instrumente auf denen abwechselnd junge Leute aufspielten. Trotz der späten Stunde genehmigte ich mir ein Vegibaguette (10.000=0,40Euro) und schlenderte vergnügt durch das bunte Treiben. In der Hang Dao Straße fand gleichzeitig ein riesiger Nachtmarkt statt. Buden und Stände reihten sich mitten auf der Straße, zusätzlich zu den ohnehin massig vielen Geschäften der Händler. Und zufrieden jauchzte ich: ” ich bin zwar nicht so klein, doch hier bin ich Mensch, hier darf ich sein.” Abschließend noch ein paar Stücke Ananas frisch geschält um am Spieß serviert.

Im Hotel die Sachen auspacken und zeitig schlafen, denn morgen früh geht’s zur Halong Bay.

Früh raus, Frühstück und auf Abholung im Foyer warten. Nachdem wir uns im morgendlichen Verkehr durch Hanoi durchwühlten und alle Teilnehmer der Tour von ihren Hotels abholten ging es auf eine 4stündige Fahrt nach Halong Habor (Hafen). Nach gut der Hälfte wird jeweils hin- und rückzu eine Pullerpause von 25min eingelegt. Dabei wird an einem riesigen Shop (natürlich mit WC) gehalten, in dem Produkte verkauft werden die Behinderte produziert haben. Ich habe die Ohren angelegt was es da alles gab, von kompletten Holzmöbeln über Steinfiguren aller Größen bis zu Bildern, Postkarten und Schmuck. Hut ab!

Im Hafen angekommen bestiegen wir gleich ein Boot von der Größe das 2 Reisegruppen von jeweils um die 20 darauf bequem Platz fanden. Es wurde Mittagessen serviert und zwar reichlich. Wir wurden zu einem Sammelplatz an einer der Inseln gebracht, stiegen dort um in ein geführtes kleines Boot für jeweils 4 Personen oder in ein Kajak. Ich entschied mich für ein Kajak und bekam da nur 2 Personen Kajaks eine Dame aus den USA Missouri zugeteilt. Sie hatte ungefähr das Alter meiner großen Tochter und wir unterhielten uns sehr angeregt über das Thema Reisen. Ihr Ziel: 30 Countries bevor 30! hatte sie fast erreicht und lag bei 22 Ländern. In Europa wolle sie dann die 30 erreichen. Ich befragte sie zu den USA, wobei die Antworten spärlich blieben, da sie bereits seit 4 Jahren unterwegs ist. Papa scheint wohl alles zu bezahlen….

Auf meiner bisherigen Reise begegneten mir viele Traveller, solche die Geld zusammen gespart haben und sich nun eine Auszeit nehmen, solche die eine Pauschalreise gebucht haben, solche die sich selbst finden wollen auf Kosten der Eltern und solche die man von weitem schon am Geruch ausmachten, nämlich denen die sich alles erschnorren, die Wörter Seife und Handtuch nicht kennen, von allem aber bescheid wissen wollen. Letztere sind mir die Liebsten (Witz).

Mit dem Kajak ging es dann durch eine Höhle in ein von Bergmassiv umgebenes Atoll. Der Hammer schlechthin. Hier könnte ich es aushalten. Die Berghänge stark begrünt und Vogelgezwitscher. Leider schwamm viel Müll herum. Die Vietnamesen und auch die sogenannten ethnischen Minderheiten kümmern sich wenig um das Umfeld, säubern es nicht. Im Gegenteil packen eher noch Müll dazu, Hauptsache der Rubel rollt. Das das Auge immer mit ißt, kennen sie nicht.

Klitschnass zurück aus dem Kajak ging es wieder an Bord. Wir drehten eine kurze Runde und legten erneut an. Es hieß, es gehe zum Climbing. Mir war schon ganz übel bei meiner Höhenangst. Jedoch hieß das hier nur paar Treppen aufsteigen in eine gigantische und wunderschöne Höhle mit Stalakmiten und Stalaktiten (Schreibweise?). zusätzlich beleuchtet, erklärte unser Guide dann die Fantasiegebilde die sich zurecht geformt hatten. Wobei schmutzige Männerfantasien nicht fehlten.

Hiernach ging es dann zurück zum Hafen und zurück nach Hanoi. Ich zählte etwa 20 Boote der gleichen Bauart um uns herum. Ein gigantischer Touristenmagnet diese Halong Bucht. Von weitem sah man auch Halong City mit den vielen Hotels am Strand. Ein Vietnamese bemerkte wie schön es doch so sei und wies auf die Hochhäuser. Im Gegensatz zu uns lieben sie Trubel und Idylle ist für sie befremdlich.

Nach einer langen Nacht im Tiefschlaf genoss ich das Frühstück, da es gestern Abend ohne Essen ins Bett ging. Den Vormittag nutzte ich zum Shoppen und besorgte ein Ticket für die Wasserpuppen Theatershow. (60.000=2,50) für die 16 Uhr Vorstellung, die als einzige noch frei war!!!!

Am Nachmittag schlenderte ich wieder um den Huan Kiem See, ging noch einmal auf die Insel in den Tempel. Die Sonne schien und es waren um die 25 Grad. Einfach herrlich. In einem Cafe direkt am See mit Seeterrasse ließ ich mich nieder und bestellte Tee und Gebäck. Pünktlich zum Veranstaltungsbeginn traf ich am Theater ein und genoss die eigenwillige Kulturveranstaltung. Es war etwas anderes und einen von Europa her verwöhnten Veranstaltungsgänger und Konzertbesucher haut so schnell nichts vom Hocker. Mit ein wenig Willen aber fand ich das gar nicht so übel, man muss es nur in die hiesige Kultur einordnen.

Hiernach noch ein schönes Abendessen in Form einer Suppe und dann ab ins Bett, für morgen fit sein. So stand ich denn zeitig auf, packte den Rucksack mit Wasser und Pullover, ging Frühstücken und wurde auch bald abgeholt. Die Prozedur war dieselbe wie 2 Tage zuvor, erst wurden alle Teilnehmer aufgesammelt und dann ging es auf die 2 1/2 stündige Fahrt Richtung Ninh Binh. Auch hier gab es auf hin- und Rückfahrt je einen Stopp, für “Happyroom” und Kunstgewerbeartikelkauf.

Vor Ort teilte sich die Gruppe in zwei unterschiedlich gebuchte Programme. In meiner waren wir nur 5. Wir besuchten die wohl größte Pagode der Region. Eine wunderschöne Anlage in die wohl sehr sehr viele Vietnamesen anreisen um hier zu beten und ihre Wünsche loszuwerden. Wer interessiert ist, ich habe einige Fotos geschossen.

Es schloß sich ein Mittagessen an in Form eines Buffets. Es wurden die üblichen Verdächtigen angeboten. Reis, Pork, Goat, Gemüse und Soßen. Getränke auch, waren aber nicht im Preis inbegriffen. Danach weiter nach Trang an.

Tran An ist eine Landschaftsform mit Karstgebirge und Fluß und Seensystem. Hier möchte man schon verweilen oder gar bleiben, so schön ist das anzusehen. Wir stiegen in Boote und wurden mehrere Kilometer weit verkehrt herum gerudert. Die Ruderfrauen müssen sich sehr gut auskennen und ihr Boot Millimeter genau auf Kurs halten können. Denn in den 6 zu befahrenen Höhlen, die bis zu 350m lang waren, hingen die Stalaktiten sehr tief herunter. Schnell hätte man sich den Kopf stoßen können. Nach jeder Höhle tat sich ein neuer See auf, noch grüner die Hangbewachsung, noch schöner die Aussicht.

Am Ufer sahen wir plötzlich Filmausrüstungen. Uns wurde erklärt, dass hier gerade der Film “King Kong 2” gedreht wird. Und schon kamen uns auch dicke fette Schlachboote mit Motorantrieb auf uns zu. Mein erster Gedanke war natürlich, diese doofen Ammis, alles steht unter Naturschutz, keine darf mit Motorkraft hier fahren und sie bestückt mit viel Geld, setzen sich darüber hinweg.

Der zweite Gedanke war, vielleicht jemanden bekannten oder berühmten Schauspieler zu sehen. Und ich glaube fast, Brie Larson, eingehüllt in feste Sachen und Hut, gesehen zu haben. Hat sie doch erst zwei Tage zuvor einen Oscar abgeräumt. Geht das so schnell? Könnte sein, denn gerade im Cinema Geschäft ist Time auch Money. Die Vietnamesen werden sich das sicher gut bezahlen lassen. Und als Sternchen muss man hart arbeiten solange einen die Menschen noch aufm Schirm haben. Danach ist dann Sense, auch mit Geldverdienen.

Nach dieser tollen Bootsfahrt, bei der wir dann auf dem letzten Stück unsere Bootsfrau mit kleinen Paddeln unterstützt haben, ging es zurück nach Hanoi. Dort angekommen nur kurz Mails checken, da ich heute unterwegs ohne Wifi war. Eine schöne heiße Dusche und ab ins Bett.

Am Morgen gut eine Stunde länger geschlafen als sonst, gut gefrühstückt und Hotel, Ausflüge und Taxi bezahlt. Kurze runde am See entlang Richtung Schuhläden. Nochmals herzhaft Geld ausgegeben, Beute ins Hotel gebracht und wieder raus. 25 Grad und Sonne laden förmlich ein, sich draußen aufzuhalten. Mittags gab es dann Wan Tan Suppe mit viel Chili und 4 Frühlingsrollen. Es ging weiter Restgeld ausgeben. Noch T-Shirts geholt und paar Kleinigkeiten. Hoffe nur morgen alles verstaut und verpackt zu bekommen. Aber morgen ist morgen und heute ist heute. Ich fuhr zu einem rooftop Cafe hinauf, hatte eine Kanne Tee und super Ausblick auf das Herz der Altstadt, den See. Die Sonne schien und machte sich auf langsam unter zu gehen. Ich schlenderte ein letztes Mal um den See, an dem jetzt wieder viele Menschen unterwegs waren. Auch viele Paare unterschiedlicher Herkunft. Darunter junge Paare, die sich wohl auf den Universitäten dieser Welt kennen lernten, Paare die schon lange zusammen sind und irgendwo auf dieser Welt leben und die Heimat meist der Frau besuchen und dann die Paare die nur für einen gewissen Zeitraum Paare sind, ein Tag, mehrere Tage oder den ganzen Urlaub lang. Diese Paare erkannte man meist am Altersunterschied. Auch hier regiert Geld die Welt.

Ich hatte die ganzen Tage Ausschau gehalten nach meinem Freund Vinh, der Radfahrer mit dem Hang zum Risiko. Nicht seines sondern das der vorne mitfahrenden Kundschaft. Leider traf ich ihn nicht, hätte doch so gerne einen Tee mit ihm getrunken und Adressen getauscht. Aber wie sagt das Sprichwort, man begegnet sich immer zweimal im Leben.

Morgen wird dann alles schnell gehen und ich werde nicht mehr zum Schreiben kommen. Auch erwarte ich jetzt zum Finale nix mehr Aufregendes oder doch? Falls ja, werde ich es hier ergänzen. Ansonsten Dank an alle Mitleser und mein Angebot steht. Wer Interesse am bericht, Fragen hat und Bilder sehen möchte, einfach bei mir melden.

Euer Reise-Olli

 

Ich werde oft nach Bildern gefragt. Das Hochladen hier ist zu kompliziert, da ich ja mit Handy fotografiere. Ich biete allen Interessierten daher an einen Vortrag mit Bildern zu halten. Bitte sprecht mich darauf an!

  1. Simone Boltz Antworten

    Viel Spaß und ich bin schon sehr gespannt auf deine Berichte, Bilder und Info´s zu Deinen Blasen an den Füssen;-).Die besten und schönsten Dinge dieser Welt kann man nicht sehen oder berühren. Man fühlt sie mit dem Herzen. Mit diesen Satz wünsche ich Dir viel Erfolg und denke an Dich und deine Familie Simone aus der Uckermark

  2. Boltz Antworten

    Na dann auf ins Abenteuer!

  3. Gabi Antworten

    …ich bin gespannt auf den nächsten Bericht.
    Bitte lass mal ein paar Abätze, damit es sich leichter liest. 😉
    Viel Spass noch und pass auf dich auf !!

  4. Simone Boltz Antworten

    Tolle Berichte, ich lese schon dir geht es gut, genieße die Zeit und wie Du siehst die Welt ist ein Dorf ,bekannte Gesichter an Orten der RUHE. Pass auf dich auf freu mich schon auf weitere Berichte .LG Simone

  5. Witt Mirko Antworten

    Hallo du Abenteurer…
    Ich hoffe du hast bis jetzt alles erlebt was du wolltest.
    Bis jetzt muss ich sagen richtig tolle Berichte, Du willst nicht wirklich zurück nach Berlin bei diesem momentanen Sch… Wetter.
    Genieße die Zeit noch weiter und komm heil wieder nach Hause.
    Schönen Gruß von deiner Frau und es wird langsam Zeit das du wieder nach Hause kommst…
    hihihihih.

    Gruß Mirko, Kerstin und Kinder

    • Oliver Behrendt Antworten

      Danke Ihr Lieben. Stehe hier tapfer alles durch.
      Vor allem aber wünsche ich Kerstin viel Kraft und das alles wieder gut wird.
      Hoffe wir sehen uns alle bald.
      Ganz liebe Grüße
      Weltenbummler Olli (bin so verrückt und hab mir alle noch verbliebenen Haare abschneiden lassen)

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