Nieder mit dem Fahrrad – es lebe das Motorad oder Vietnam 2014

23.September:

Nach einem 5 1/2 stündigen Flug mit AIR BERLIN seinem hervorragenden Bordunterhaltungsprogramm und den viel zu engen Sitzabständen landeten wir in Abu Dhabi zwischen um dann mit Ethihad nach einer 2 1/2 stündigen Pause nochmals 7 1/2 Stunden nach Saigon (Ho Chi Minh Stadt) zu fliegen. Die Einreise ging zügig und fix voran und die Koffer waren auch da. Noch kurz die mitgenommenen Dollars am Wechselschalter umgetauscht….ich bin zur Zeit Millionär!!!! Doch was dann kam war der Hammer: man begrüßte die ankommenden Fluggäste draußen nach der Absperrung wie Popstars. Ein Getose und Gejubel seitens der wartenden meist Familienangehörigen. Ich bildete mir also ein dass ich gemeint war….

mittlerweile war ja auch schon der 24.September

Draußen dann sehr herzlich von einer kleinen Abordnung begrüßt ging es dann 3Stunden mit dem Auto weiter nach Cao Lanh. Die Fahrt war abenteuerlich und ich würde in Deutschland niemandem bestätigen diesem Chaos gewachsen zu sein, nicht mal mir. Zwar war es draußen bereits dunkel und wir bestimmt nicht im Touristenzentrum, aber die vielen Straßen und ihre Läden, die vielen Menschen auf den Straßen auf den ich schätze mal 1 Million Motorrädern, Mopeds und Vespas ließen die Geschäftigkeit und die Quirligkeit der Metropole erahnen. Heilfroh am Gästehaus der Provinzregierung angekommen, bezogen wir unsere Zimmer, die sehr einfach ausgestattet jedoch sehr sauber sind, um anschließend noch draußen bei etwa 25° auf einer Bank mit weiteren Mitgliedern der Delegation zu schwatzen und die kommenden Tage zu planen.

25.September:

Nach nicht einmal 3Stunden wurde ich geweckt und es ging zum Frühstück mit geschlossenen Augen. Frühstück?!? Hier besteht ein Frühstück aus einer Suppenschüssel mit heißer Brühe, einem dicken Oberschenkelhalsknochen (Gott allein weiß wovon) und Reisnudeln. Dazu werden frische Bambussprossen und Vegetables also Salat gereicht, das man auch in die Suppe stopft. Guten Appetit! Super für das Gewicht und die Zuckerwerte aber schlecht fürs Gesamtbefinden…

Anschließend wurden wir mit einem Bus abgeholt und etwa 1km weit gebracht zum hiesigen Hospitalkomplex wo sich die Konferenzräume befinden. Ich muss sagen die Herzlichkeit der Menschen, die so viel kleiner sind als wir ist geblieben und schlägt einem zu jedem Zeitpunkt entgegen. Kleine Menschen mit sehr großen Herzen! Auch ich wurde offiziell unter Beifall vorgestellt. Die erste Session war kurzweilig und stand unter dem Motto Kooperation und ging sehr schnell vorüber. Um 11.30 gab es dann das ersehnte Mittag. Und wie mir vorher berichtet wurde, so konnte ich gar nicht so schnell gucken wie mir Essen auf meinen Teller bzw. in meine Reisschüssel gelegt wurde, jeweils von meinem linken und rechten Tischnachbarn. Ich aß natürlich mit Stäbchen alles fein auf. Draußen schien deshalb auch die Sonne bei 30°. Es gab Fisch Ga Geo, Fleisch Happen, Gemüse süß sauer, Suppe und Fisch Filet Stückchen. Zu Trinken immer schön Ice Tea. Die zweite Session war schon heftiger, mich überkam so große Müdigkeit das mir die Augen drohten zuzufallen und ich mit starrem Tunnelblick da saß. Zum Glück wurde dies bemerkt und mir geraten raus zu gehen bevor das als Beleidigung unserer Gastgeber gewertet wird. Da es einen Ruheraum neben dem Cafechen gab, beschloss ich da rein zu gehen und kam nach zwei Stunden Schlaf auf dem Boden in Anzug wieder raus, aufgeweckt durch kichernde vietnamesische Mädels mit Handys. Ich hoffe nur dass ich jetzt nicht schnarchend im Internet zu sehen und zu hören bin. So ausgeschlafen und fit ging es dann direkt zum Abendbrot. Wieder gab es leckere Sachen, u.a. Erdnusscremedip, Röllchen mit Vegetables und Scampis, Reistörtchen, Oi(eine leckere Frucht) und Dschum Dschum , eine leckere Frucht wie Lichees und sieht aus wie eine pink grüne Kastanie mit weichen Stacheln/Zotteln. Natürlich fehlte auch Fisch und Suppe nicht. Es folgte noch ein Abschlußgespräch in lustiger Runde mit einem Uni-Professor zum Thema ECO TOURISM. Man möchte nicht das Land, Natur und Bevölkerung schaden nehmen vom Tourismusboom, sonder ihn integrieren und die Bevölkerung davon profitieren lassen. Morgen ist dann der Tag für mich mit Sightseeing eingeplant, währen der Rest der Delegation spannend weiter tagt. Bis morgen dann….

26.September:

Vietnam schleicht sich doch in mein Herz – 4.30 aufstehen und 5 Uhr vor dem Gästehaus getroffen und abgeholt. Mit dem Van ging es los. Unsere Kleingruppe bestand aus 2 Übersetzern, 1 Reiseleiter,, 1 Kameramann, 1Uni-Professor für Eco Tourism, dem Fahrer und uns 2 Deutsche.

Als erstes führte uns die Fahrt nach Gong Thap Muoi Market, einem kleinen Ort mit einem Minimarkt wo wir unser leckeres Frühstück zu uns nahmen, ganz lustig auf Kinderplastestühlen. Für uns zwei wurden 2 übereinander gestellt damit sie auch halten. Anschliessen ging es weiter zum Village Market über den wir dann schlenderten, mittlerweile war es dann auch hell geworden. Hier gab es vielerlei Getier zu bestaunen, die allesamt für den Kochtopf gedacht sind.

Nächster sehr entfernter Ort, etwa 1 Stunde Fahrt, Go Thap. Ein sehr geschichtsträchtiger Ort für Vietnam. Hier befindet sich eine Ausgrabungsstätte des ersten Kaiserreiches von Vietnam PHU NAM. Eindrucksvoll werden hier Mauerreste überdacht und zur schau gestellt. Des Weiteren war hier ein 10stöckiger Wachturm aus dem Krieg gegen Frankreich, der leider auch nur in seinen Grundfesten zu erahnen ist. Rundherum befinden sich Pagoden und Tempel, regionaler und buddhistischer Religionen, sowie ein Grab der Schwester des ersten Kaisers.

Auf der Weiterfahrt ging es dann zu den Lotusfeldern in Dong Cheng. Der pinkfarbene Lotus wächst im Schlamm bzw. Wasser und wird hier angebaut für die Gewinnung von Heilmedizin und zum Essen der Kerne. Jeder Teil der Pflanze findet Verwendung. Das ganze befindet sich in einem staatlich geschützten Reservat.

Als nächstes stand XEO QUIT auf dem Programm. Ebenfalls ein Naturreservat das auch Geschichte schrieb. Hier befanden sich die Verstecke der Vietkong im Dschungel. Bombentrichter im Wald zeugen noch heute davon. Auf einer kleinen Bootstour mit schmalen Holzbooten wird man durch diesen Dschungel geführt. Auf der anderen Seite des Reservates geht es dann sehr ruhig zu, hier sind lauter Restaurants und Picknick äreas inmitten der exotischen Natur. Hier gab es dann auch das Mittagessen. Sehr vietnamesisch typisch mit Suppe, Gemüse und Fisch und für mich Schweinefleisch. Aber auch ich koste ständig die neuen Fischsorten.

Jetzt ging es mit dem Auto weiter auf die Fähre und eine Mekong Überquerung brachte uns schließlich nach SA DEC einem großen Gelände auf dem Blumen gezüchtet werden. Ganz am Ende dieses Blumengartens gab es für mich eine Überraschung: ich sah mehrere Gräber und dachte hier fängt der Friedhof an?! Nein, die Familien dürfen ihre Angehörigen im Garten beerdigen. Unglaublich! Stellt euch das mal bildlich bei euch vor. Hier höre ich besser auf, habe Kopfkino und Witze auf Lager die mir sonst übel genommen werde. 😉

Bei einem ungeplanten Zwischenstopp besuchten wir einen Gao Dai Tempel, einer anderen Religion die als Symbol das Dritte Auge hat mit den Sonnenstrahlen herum. Ein sehr farbenprächtiger Bau und Innenausstattung. Nebenbei, in den meisten Pagoden und Tempeln beteten wir mit Räucherstäbchen.

Hiernach führte uns der Weg zu einem sehr alten Haus eines chinesischen Mannes, das Huynh Thuy Le House. Er war mit einer Frau Margarete Ducas aus französischem Hause zusammen, konnten jedoch nicht heiraten und waren totunglücklich. Dies wurde auch irgendwann verfilmt “Der Lover”, welch ein Drama. 😉 Die Inneneinrichtung wie auch die Fassade sehr eindrucksvoll.

Bei einem weiteren ungeplanten Zwischenstopp lernten wir NEM kennen. Eine kleine Fleisch/Fisch Mahlzeit die in kleinen Portionen abgepackt wird. Weiter unterwegs gab es dann noch eine Art Süßkartoffel zu bestaunen und zu kaufen, die eine Form wie ein Eulenspiegelkopf hat, also eine Narrenkappe.

Ein Besuch im Park wo Ho Chi Minhs Vater beerdigt liegt lohnt sich allemal. Ein weitläufiges sehr gepflegtes Areal mit einer Kopie des Hauses von Onkel Ho wie er liebevoll von den Vietnamesen genannt wird, dessen Original in Ho Chi Minh Stadt, dem früheren Saigon, steht.

Kurzer Zwischenstopp am Gästehaus und weiter zu einer Bootsfahrt mit Livemusic auf dem Nebenarm des Mekongs in Cao Lanh mit Früchten als Snack. Im Hellen los bis hin zum Mekong und im Dunkeln sehr eindrucksvoll zurück. Hier wohnen viele Menschen an den Flüssen in sehr armen Blech- und Bretterhütten, würde doch jedes dieser Grundstücke so nah am Wasser in Europa ein Vermögen kosten.

Nach der Fahrt ging es ins Restaurant von Mrs. Hao, was so viel wie Mrs. Perfekt bedeutet. Wieder Suppe, Fisch, Gemüse und frozen Jogurt als Nachtisch. Ach ja, ich esse seit Tagen mit Stäbchen, zumindest übe ich solange bis es keiner mehr mit ansehen kann und mir einen Löffel zuschiebt. Auch beim Essen generell ist man sehr herzlich und unterstützt einen zum Einen mit den Stäbchen indem man mir laufend was auf den Teller legt und ich aus Höflichkeit alles essen muss. Zum Anderen wird ständig nachgelegt.

Mit vollem Bauch fuhren wir zum T.Tower, einem zum T.hospital gehörenden Gebäudekomplex. Dort fand ein Songcontest statt, den wir mehr oder weniger genossen. Ist doch die asiatische Musik gewöhnungsbedürftig.

Ausklingen liessen wir den Abend bei Bier, Alster und wieder Kleingetier. Um 24 Uhr im Zimmer dann duschen und diesen blog schreiben. Morgen geht es dann um 7 zur Verabschiedung und Umzug nach Ho Chi Minh Stadt (Saigon) für die letzten Tage in ein Hotel. Ich werde sehen und berichten….

27.September

Nach einer sehr kurzen Nacht von etwa 3 Stunden Schlaf ging es heute früh raus, ohne Frühstück zur Verabschiedung. Dort dafür ein sehr leckeres Frühstück….Rumpsteak mit lecker Soße und Salat. Dazu lecker Tee. Nachdem wir alle noch persönliche Geschenke erhalten haben setzten wir uns Richtung Saigon mit dem Auto in Bewegung. Wenn ich schreibe Auto bedeutet das jedes Mal natürlich mit einem lokalen Fahrer. Das Verkehrschaos hier kann man sich nicht vorstellen oder eralbträumen. Man muss es gesehen und erspürt haben. Nur ein kleiner Ausschnitt. Es gibt gefühlte 100 Millionen Mopeds in jeder Variante, auch als Drei-, Vier- oder Fünfsitzer, als LKW Version also mit geschätztem 5Tonnen Ladegewicht. Dies alles mit Mopeds bzw. Vespas wie wir sie kennen. Dazwischen ganz wenig Radfahrer und viele Autos. Man überholt links, rechts, halb, gar nicht und das mit lautem Hupen. Da der Verkehrsstrom ziemlich dicht ist, würde man beim linksabbiegen Schwierigkeiten bekommen, daher fährt man doch besser gleich rechts, seinem Gegenverkehr entgegen, oder aber auf dem Gehweg in allen Richtungen. Beim kreuzen einer anderen Straße hält man einfach drauf und beim abbiegen einfach in Lücken des fließenden Verkehrs, die es eigentlich gar nicht gibt und doch da sind.

Auf halbem Wege machten wir Rast. Da sind riesige Hallen unter deren Dächern alles Mögliche an Lebensmitteln verkauft wird. Ich hatte eine Büchse Pepsi und ein Baguette mit Ei und Speck, endlich wieder mal was Festes nach den ganzen Suppen. Die fahrt führte uns die ganze Zeit an Häuser mit Läden vorbei. Ein bischen Amifeeling nur das die Häuser in Deutschland nicht Häuser heißen würden sondern Katen, Blechhütten, Garagen oder Notunterkünfte. Die Unterkünfte wirken auf mich wirklich sehr oft ganz ärmlich. Die Bevölkerung dagegen sehr agil und gar nicht arm, sondern sehr reich im Sinne von Lebensfreude, Familien- und Freundschaftsbanden. Auch die Arbeitsstelle zählt hier zur Familie.

In Saigon angekommen bezogen wir unsere Zimmer, den Schalter der Klimaanlage habe ich vergeblich gesucht, anstelle dessen fand ich Stunden später eine zugehörige Fernbedienung. Guten Morgen Herr Behrendt! Auch hier ein kostenfreies W-Lan.

Jetzt liebe Damen folgten 3 Stunden anstrengendes Shoppen und Handeln auf den Straßen Saigons. Kann man machen so als Millionär. Wollte meine 3,2 Millionen unters Volk bringen, was etwa 125 Eurotaler sind. Nebenher recherchierte ich für die Arbeit Hotels und Ausflüge die angeboten werden. Ein junger Bursche, der mir ständig die Schuhe putzen wollte, begegnete mir unaufhörlich. Ich vermute er rannte mir die ganze Zeit nach. Eine Erfrischung kam da gerade richtig in Form einer frisch aufgeschlagenen Kokosnuss. Hmmmm lecker. Ein paar Seidenmalerei Bilder mit typisch regionalen Motiven sind bei uns schon fast Standard. Ein Pinselset für Kaligraphie und was für die Kids. Saigon erinnert in seiner Struktur an eine Metropole wie Berlin, nur mit viel mehr Treiben und Leben. Viele alte architektonisch interessante Gebäude, aber auch hochmoderne Einkaufszentren und Hochhäuser. Das alles an dem River Saigon. Zum Abschluss dann in ein Cafe / Restaurant nahe der Oper, wo es eigentlich abends hingehen sollte aber wegen Unpässlichkeit und Müdigkeit auf morgen Abend verschoben wurde. Auch ich bin hundemüde und daher ganz froh. hier ließ ich mir Sandwiches mit Schinken und Käse kommen, dazu Mangosaft. Anschliessend auf die Dachterrasse des Hotels Majestic mit herrlichem Nachtblick auf den Fluss, die darauf beleuchteten Schiffe, die an ihren Anlegern ankern. Dazu ein Ginger Ale und die Welt ist in Ordnung. Wir haben jetzt am Abend noch geschätzte 30°. Jetzt sitz ich in meinem Zimmer mit einer funktionierenden Klimaanlage, schreibe und freue mich auf morgen….

28. September

So ihr Lieben, heute ging es zur normalen Zeit um 8 Uhr los. Da Frühstück in diesem Hotel nicht inkludiert ist, zogen wir los um die Ecke in ein Cafe. Ein ganz besonderes und zwar in der 8. Etage auf einer stark begrünten Dachterasse mit einer super Aussicht auf die Stadt. In der Ferne ist denn auch das Zentrum mit seinem Financal Tower zu erkennen. Danach ging es dann zu einem Kinderfest das unter dem Motto “Prävention gegen Kindesmissbrauch” stand. Kein schönes Thema, aber auch hier ist dies ein großes Problem und droht mit zunehmendem Tourismus ein noch größeres zu werden. Die Stimmung war sehr gut und die Kids brachten ihre Vorträge mit einer Souveränität rüber, es machte Spaß ihnen zu zu sehen. Das ganze fand in einem Park ähnlich dem Disneyland bzw. Tivoli statt. Als dann die Parade mit den Dornröschenfiguren und dem Schloss vorbei zog, gab es dann auch kein halten für die Kinder mehr. Alle drängten sich an die Scheiben zum Winken. Anschließend gab es Mittag auf Einladung und wir hatten auch noch eine halbe Stunde zum eigenständigen Erkunden des Parks. Hierbei erlebte ich folgendes: Als ich so vor einem riesigen goldenen Drachen stand und gerne ein Foto mit mir hätte, fragte ich Jugendliche ob sie mich knipsen würden. Dies taten sie offensichtlich mit Begeisterung. Doch anschließend fragten sie mich, ich war natürlich gerne bereit. Aber nein, sie meinten das sie mit mir fotografiert werden wollen. Dies ging so vier fünf Schnappschüsse lang, jeder wollte rankommen und so ein Bild mit mir haben. Plötzlich fühlte ich mich wie ein berühmter Star, der kleine alte olle Olli. 😉

Nicht nur hier im Park, überall wo wir auftauchen werden wir herzlich empfangen, winken uns wildfremde Leute vor allem Kinder zu, sprechen uns an und geben uns ein Lächeln das tief unter die Haut geht, so ehrlich kommt es rüber.

Wir fuhren ins Hotel zurück und hatten jetzt Zeit zur freien Verfügung, da es heute keinen Termin mehr gab. Der Entschluss stand schnell fest, ein Fußmarsch vom Hotel bis nach Chinatown sollte es werden. Hierbei war der Weg das Ziel, denn Chinatown erwies sich als nicht so bedeutsam. Jedenfalls nicht so wie man die Chinatowns aus dem Fernsehen bzw. aus den amerikanischen Städten kenn. Kaum chinesische Schriftzeichen, fast keine Pagoden, eine haben wir gesehen, die war aber schon seit 10 min bei unserer Ankunft geschlossen. Nach 2 Stunden guter Wanderung gerieten wir in einen tropischen Regenguss, der uns etwa 1 Stunde gekostet hatte, da wir uns unterstellen mussten. Und das wichtigste fehlte auch, kein Eingangstor mit Drachen oder so, nix dergleichen. Trotzdem sind wir durch das Stadtviertel gehetzt, da bereits alle Geschäfte am Schließen waren. An einer Ecke haben wir dann erst einmal Abendbrot in Form eines Baguettes gegessen auf dem vielerlei drauf war, ich frage schon gar nicht mehr was. es hat lecker geschmeckt und aus.

Mit dem Taxi nun zum Opera House, wir waren dort verabredet um gemeinsam in die Oper zur A und O Show zu gehen. Meiner Meinung nach ist der Taxifahrer mit uns einen riesen Umweg gefahren und hatte sich absichtlich die letzten Straßenzüge von uns führen lassen um so noch einmal Punkte sprich Kohle auf seinem Taxometer zu schinden. Als Deutsche sind wir ja da Prinzipienreiter, oder?! Bei diesen Taxipreisen brauch man das eigentlich nicht. Bei einer 1/4stündigen Fahrt ist man mit 100.000 Dong dabei was etwas unter 3 Euro ist. Zurück zur Oper, wir genossen die Aufführung, die sehr asiatisch, akrobatisch mit sehr viel Ausdruckstanz war, bei dem große Bambusstangen und große geflochtene Körbe zum Einsatz kamen. Es war eine sehr kurzweilige und schöne Show.

Jetzt noch schnell auf die Suche nach einem preiswerten Restaurant, das wir dann nach langem hin und her auch in der Gestalt des Bier Gardens fanden. Auf dem Weg dorthin wurde uns mehrfach eine Massage angeboten. Unser Zustand könnte schon so eine Fußreflexzonenmassage oder Hals Nacken Massage gebrauchen. Da aber keiner von uns um die Seriosität dieser Massageangebote genau weiß, ließen wir ab. So ganz nebenbei kamen wir auch an der Kapelle Notre Dame vorbei, die heute zwar auf meiner to-do Liste stand aber wegen dem Regen ausfiel. Also ganz praktisch oder halt Fügung. Auf dem Weg ins Hotel ging es noch schnell in einen Spätverkauf, Getränke für die Nacht und etwas Süßes holen. Bevor es dann am Dienstag Abend zum Flughafen nach Hause geht, stehen noch 2 Tage voller Termine und hoffentlich Erlebnissen der guten Art bevor. Ihr werdet von mir hören.

29.September

Vorletzter Tag in Saigon und heute gibt es aus touristischer Sicht wenig zu berichten. Wir hatten heute als Delegation 2 Termine wahr zu nehmen von denen der am Vormittag sehr interessant und auch bewegend war. Es handelte sich um den Besuch eines Hauses in dem obdachlose Kinder aufgenommen werden, wo es eine Küche gibt in der sie mithelfen können, die mittlerweile einen Koch beschäftigt, der selbst früher dort aufgenommen wurde und er jetzt das Glück hat an einem Austauschprogramm nach Deutschland teilnehmen zu können. Diese Küche erarbeitet mittlerweile eigenes Einkommen, hier werden rund 150 Essen täglich hergestellt und an Firmen ausgeliefert. Demnächst soll es dann Deutsche Gerichte auf dem Speisezettel geben. Dies ist dann mal ein Beispiel für ein erfolgreiches Konzept von Sozialarbeit. Auch bei uns in Berlin leben bis zu 2000 Kinder fast ausschließlich deutscher Herkunft aus den verschiedensten meistens sehr traurigen Gründen auf der Straße. Wer hier helfen will, sei an dieser Stelle vermerkt, kann sich gern an mich wenden.

Am Abend saßen wir dann sehr schön beisammen und wurden köstlich in einem dekorativen und von Fisch geprägten Restaurant bewirtet. Auch hier versuchte sich der Olli wieder mit den Stäbchen. Doch dieses Mal gelang es ihm unter Anerkennung der einheimischen Sitznachbarn ein paar erfolgreiche Nahrungsaufnahmen, bis dann die Krämpfe bzw. die Kraftlosigkeit in den Spitzen dafür sorgte, den Löffel zum Einsatz zu bringen. das Essen war wie immer reichlich und ein jeder wurde satt. Vielen Dank liebe Gastgeber!

30.September

Letzter Tag, heute abends gehts mit dem Flieger wieder nach hause. Doch vorher beginnt der Tag mit einem herrlichen Frühstück im View Cafe in der 9.Etage auf einer Terasse mit exklusivem Blick über die City Saigon. Da der Vormittag zur freien Verfügung steht, geht es per Pedis noch einmal los. Als erstes besuchen wir auf dem Weg liegend eine Buddhistische Pagode. Die Altare sind sehr interessant und unten im Hof befreit dann der Jörg einen Käfig voller gefangener Vögel, natürlich gegen Zahlung einer Ablösesumme. Es folgt ein Bummel über einen der vielen in Saigon befindlichen typischen Märkte für frische Lebensmittel und Früchte. Hier konnten wir unser Wissen um exotische Früchte enorm erweitern und einige auch kosten und kaufen. Das Wissen um einige der toten Tiere hier wäre uns lieber erspart geblieben und die Bilder prägen sich sicher ungewollt ein. Jedenfalls sehen Frösche mit abgezogener Haut und denoch reflexartig hüpfend erschreckend aus. Aber jedem das seine, vielleicht eckeln sich die Asiaten ja auch wenn wir Schweine, Kühe und Pferde verputzen. Will sagen unterschiedliche Kulturen und Sitten und keiner hat das Vorrecht sich als dias Einzig Wahre zu bezeichnen.

Nach dem nach aller Herren Länder duftenden Märkte folgte wieder eine buddhistische Einrichtung. Hier handelte es sich um einen Tempel in dem noch Mönche das sagen haben und auch dort wohnen. Schon am Eingang wurden wir von einem Touristen Catcher überrascht bzw. überrumpelt. Die nette Dame reichte (drängelte) uns unaufhörlich Räucherstäbchen zu um den einzelnen Altaren und Skulpturen hier unsere Aufwartung zu machen. Wir beeilten uns sehr um sie abzuschütteln und es gelang uns als wir in den Tempel kletterten und zuvor wie bei allen Heiligtümern hier unsere Schuhe auszogen. Im Inneren eine sehr üppige Ausstattung mit Buddhas und deren Götterwelt, sehr farbenprächtig und mit einer sehr lauten aber dem Thema angepassten Geräuschkulisse, der wir auf den Grund gingen. Hinter dem Hauptaltar befand sich ein weiterer bei dem sich eine Gruppe Mönche, einer davon mit Mikrophon, versammelt hatten. Hinter den Mönchen ein paar Zivilisten und auf dem Altar ein Privatphoto. Es schien sich um eine Totenandachtszelebration zu handeln bei dem der Mönch mit dem Mikro eindrucksvolle Mantras sang. Wieder draussen ging es in einen dem Tempel zugehörigen Shop. Unsere Portemonaies bluteten kräftig. Auf diesen Kaufrausch folgte ein sehr gepflegtes Essen in dem Restaurant daneben, aber immer noch af dem Tempelgelände. Beim Verlassen des Tempelkomplexes passierte es dann. Die Räucherstäbchen Dame erhaschte uns und forderte ihre Bezahlung, der wir mehr oder minder bereit waren zu folgen. Wir wanderten anschliessend noch einen Kilometer weiter bis hin zum Bamboo Shop, der neben der Villa Blanca, einem Hospital gewidmet der Marie Curie, lag. Nun ging es mmit dem Taxi zurück. Taxifahrten sind im übrigen sehr preiswert in Vietnam. Eine Viertelstündige Fahrt kostet um die 150.000 Dong das etwa 6 € sind. Es gibt mehrere Taxiunternehmen, unter denen einige besser, schlechte oder ehrlicher sein sollen. Aber mal ehrlich, spielen 1€ mehr oder weniger eine Rolle? Und wer bekommt diesen Euro? Diesbezüglich trenne ich mich gerne von meinem Geld in diesen Größenordnungen, helfen unsere Moneten doch den Familien hier um über die Runden zu kommen. Der Verdienst in den Städten liegt bei 50-60 € im Monat, bei der ländlichen Bevölkerung nicht selten bei 20 € bis hin zu gar keinem Einkommen. Hier sind wir Touristiker gefragt, einen Tourismus einzufädeln, der ökologisch und humanitär vertretbar ist. Ist Vietnam aus meiner Sicht in jedem Falle eine Reise wert, aber nicht mit den Auswirkungen die wir in Thailand haben. Kindesmißhandlungen (Sex)werden hier mit der Todesstrafe belegt – Gott sei Dank! Ein Vorgehen das ich mir für Deutschland wünsche.

Was ich mir nicht wünsche aber sehr zu befürchten ist, das sich die Vietnamesen alle so nach und nach ein Auto zulegen. Das zu erwartende Chaos ist vorprogrammiert!

So Ihr Lieben, die Reise ist zu Ende, bleibt zu Erwähnen das ich beim Rückflug in den kostenlosen Genuss eines Upgrades in die Businessclass gelangt bin. Das kann passieren wenn man mit einer Airline Card Milen sammelt. Und eines noch, ich wurde nicht mit Beifallsstürmen wie oben erwähnt begrüßt. ;), dafür aber mit einem zärtlichen Kuss von meiner Frau – ist doch auch was!

Ach ja, Bilder, Fotos, Impressionen folgen hier auf jeden Fall!

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